Alles über das Arbeitszeugnis nach der Ausbildung

Tipps

Du beendest vielleicht in wenigen Monaten deine Ausbildung und erwartest dadurch auch ein Ausbildungszeugnis. Im Folgenden wirst du alles Wissenswerte über dieses Thema erfahren.
Also bleib gespannt!

Dein Ausbildungszeugnis
Du solltest deinen Chef oder deine Chefin bereits kurz vor Ende deiner Ausbildung um ein Ausbildungszeugnis bitten.
Du fragst dich bestimmt, was der Unterschied zwischen einem Ausbildungs- und einem Arbeitszeugnis ist. Das Ausbildungszeugnis ist ein besonderes Arbeitszeugnis, denn es dokumentiert einen wichtigen Teil deiner Laufbahn: den Abschluss deiner Ausbildung! Nun gibt es noch den Unterschied zwischen einem sogenannten „einfachen Ausbildungszeugnis“ und einem „qualifizierten Ausbildungszeugnis“.

Das einfache Ausbildungszeugnis
Das einfache Ausbildungszeugnis ist eine Bescheinigung über deine Ausbildung. Es enthält zuerst Angaben zu Art und Dauer des Ausbildungsverhältnisses, Ziel der Ausbildung und den erworbenen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten. Danach werden die Aufgaben aufgelistet, die du während deiner Ausbildung erfüllt hast. Darunter folgt die Unterschrift eines Vertreters*in des Ausbildungsbetriebes, z. B. von Geschäftsführung oder Personalleitung, sowie des Ausbilders*in.

Das qualifizierte Ausbildungszeugnis
Was ist nun das qualifizierte Ausbildungszeugnis? Es ist schon mal aussagekräftiger als ein einfaches Zeugnis und enthält zusätzliche Angaben zu deiner Leistung und deinem Verhalten.
Die Leistungsbeurteilung beinhaltet folgende Aspekte: deine Ausbildungsbereitschaft, hier geht es um deinen Leistungswillen, dein Engagement und das von dir gezeigte Interesse als Azubi. Im Zeugnis steht dann zum Beispiel folgende Formulierung: Herr Müller zeigte jederzeit großes Interesse an sämtlichen Ausbildungsinhalten. Weitere Aspekte die bewertet werden, sind die Ausbildungsbefähigung, Auffassungsgabe, Denk- und Urteilsvermögen, Belastbarkeit, Kreativität und Geschicklichkeit. Als Beispiel: Herr Müller hat eine gute Auffassungsgabe und arbeitete sich schnell in neue Aufgabengebiete ein.
Außerdem werden deine erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse beurteilt, deine Lern- und Arbeitsweise sowie die Arbeitsergebnisse, dazu kommt eine zusammenfassende Leistungsbeurteilung.

Wahrheit und Wohlwollen
Für die zusammenfassende Leistungsbeurteilung gibt es sogar bestimmte Formulierungen, die Schulnoten entsprechen:

Note 1: Er/Sie erfüllte die ihm/ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Note 2: … stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Note 3: … zu unserer vollen Zufriedenheit.

Note 4: … zu unserer Zufriedenheit.

Note 5: … im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit.

Es gelten zwei Prinzipien bei der Erstellung des Ausbildungszeugnisses: Wahrheit und Wohlwollen.
Das bedeutet, dass das Zeugnis der Wahrheit entsprechen und gleichzeitig wohlwollend formuliert sein muss. Leistungsmängel werden höflich umschrieben, weshalb sich auch schlechte Zeugnisse beim ersten Lesen erstmal ganz positiv anhören. Also achte ganz genau auf die Formulierungen in deinem Ausbildungszeugnis, denn diese machen den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Ausbildungszeugnis.
Im Folgenden nennen wir dir noch zwei Beispiele für ein gutes und ein schlechtes Ausbildungszeugnis.

Sehr gute Leistung: Herr Müller integrierte sich in bester Weise in das bestehende Team und lieferte stets wertvolle Beiträge.
Hervorhebungen: „In bester Weise“, „stets“, „wertvolle“

Mangelhafte Leistung: Herr Müller integrierte sich überwiegend reibungslos in das bestehende Team und beteiligte sich an der Teamarbeit.
Hervorhebungen fehlen: „überwiegend reibungslos“ ist eine wohlwollende, höfliche Formulierung für mangelndes Integrationsvermögen.

Also, schau dir dein Ausbildungszeugnis genau an. Mit diesem Artikel bist du bestens vorbereitet, wenn du dein Zeugnis entgegen nimmst.

 

Quelle:
Aubi-plus.de