Der wachsende Podcast-Markt und seine Möglichkeiten

Trends

Der Podcast-Markt boomt: Laut aktueller Studien hören sie zwischen 26 bis 30 Prozent der Deutschen regelmäßig – Tendenz steigend. Und das Angebot ist riesig. Ob aktuelle News, Politik, Unterhaltung, oder Dokus – es ist für jede Altersgruppe etwas Passendes dabei. Die klassischen Medien wie Print, Fernsehen und Radio haben den Trend erkannt und bieten zum Teil selbst Podcasts an, oft mit hoher Resonanz der Hörer*innen. Doch was macht den Erfolg aus?

Das Angebot wird immer vielfältiger
Der wachsende Podcast-Markt hat vor allem Auswirkungen auf den Konkurrenzkampf der einzelnen Anbieter. Apple, Google, Deezer oder auch der schwedische Streaming-Dienst Spotify – sie alle investieren zurzeit eine Menge in das eigene Podcast-Geschäft. Die Flexibilität, die der Podcast-Markt bietet, ist ein großes Plus. Ein Vorteil der Podcasts ist, dass man sie zeitunabhängig und folgenunabhängig anhören kann, eine zeitliche Begrenzung ist nicht gegeben. Man hat das Gefühl, quasi im Gespräch beteiligt zu sein, obwohl man nur zuhört. Den positiven Trend haben auch die Anbieter erkannt. Sie werben um Neukunden.

Die Öffentlich-Rechtlichen ziehen nach
Die rasante Entwicklung im Podcast-Markt ist schon seit längerer Zeit auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zu sehen. Hierbei steht vor allem der hohe und seriöse Informationsgehalt an erster Stelle, der für viele Zuhörer*innen gerade in dieser Zeit sehr wichtig ist. Aktuell zur Coronakrise bieten der NDR und der MDR Podcasts zur aktuellen Lage jeweils „Coronavirus-Updates“ mit Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, bzw. Alexander Kekulé, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, an, die Montags bis Freitags Updates zur Situation liefern. Mit großem Erfolg, wie man an den Klickzahlen sehen kann: Besonders zu Beginn der Pandemie lagen die Klickzahlen regelmäßig bei über 500.000.

Gerade deutsche Podcasts liegen im Trend
Das Erfolgsgeheimnis der deutschen Podcasts liegt klar auf der Hand: Die Moderatoren und die Gäste, die in diese Talks eingeladen werden, sind den Hörern*innen oft bekannt, es gibt jedoch auch unbekannte Gäste, die ihre Geschichte erzählen. Bestes Beispiel ist der Podcast „Fest und Flauschig“ von Jan Böhmermann und Olli Schulz. Darin reden sie meist ein bis zwei Stunden über alles, was ihnen einfällt – mal ernsthaft, mal völlig übertrieben. Genau das packt die Konsumenten*innen der Podcasts. Auch Pro7 hat sich mit „Baywatch Berlin“ am Podcast-Markt etabliert, Zugpferd ist hier Klaas Heufer-Umlauf. Auch hier werden Themen des Alltags aufgegriffen, die alle angehen. Jede Zielgruppe kann sich also ihre Favoriten heraus suchen.
Auch im Marketing-Bereich gibt es einige interessante Podcasts, wie den OMR Podcast mit Moderator Philipp Westermeyer. Hier geht es vor allem um digitales Marketing.

Podcasts bieten Perspektiven und hohe Werbeerlöse
Der Podcast-Markt bietet auch ganz neuen Projekten und Zielgruppen eine Plattform. Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 gesellte sich mit der Plattform „For Your Ears Only“ hinzu. Bestimmte Podcasts werden kostenlos angeboten, auch ein Abo-Modell für monatlich 4.99 € wird angeboten. Gerade neue und junge Unternehmen können profitieren: Durch Podcasts lassen sich alleine durch Werbung hohe Erlöse erzielen. Im Jahr 2019 beispielsweise lagen diese bei ca. 37 Millionen Euro.

Es ist also zu erwarten, dass der Podcast-Markt noch lange nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft hat. Die Möglichkeiten und Themenbereiche werden immer vielfältiger und sprechen längst nicht mehr nur die junge Zielgruppe an. Also: Kopfhörer auf und los geht’s!

 

Quellen:
T3n.de
Augsburger-allgemeine.de