Lohnt es sich, eine Kreativagentur zu gründen?

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Eine Kreativagentur zu gründen, ist ein großer Schritt, und es gibt auf dem Markt viel Konkurrenz. Doch sechs ehemalige Studenten aus Würzburg haben trotzdem diesen Schritt gewagt und das Start-up Bungalow gegründet. Mit welchen Problemen Agenturen in der heutigen Zeit zu kämpfen haben und wie sie trotzdem erfolgreich sein können, liest du hier.

Bungalow

Die Kreativagentur Bungalow in Würzburg wurde von sechs Studenten gegründet um an ihrer Freundschaft festzuhalten, und weil sie Freiheit und flache Hierarchien anstrebten.

Alle studierten gemeinsam Kommunikationsdesign. Heute sind sie gleichberechtigte Teilhaber einer Agentur. Anstatt jedoch in die hippen Großstädte zu ziehen, wollten sie lieber in ihrer Heimat, dem fränkischen Würzburg, bleiben, um den lokalen Bezug zu ihrem Unternehmen nicht zu verlieren.

Kreativagentur? Werbeagentur? Wo ist eigentlich der Unterschied?

Eine Kreativagentur ist nicht dasselbe wie eine Werbeagentur. In einer Kreativagentur geht es darum, gemeinsam eine Marke aufzubauen. Dazu gehören viele Aufgaben, unter anderem, die Zielgruppe zu bestimmen, Strategien und Konzepte auf die Zielgruppe passend zu entwickeln und umzusetzen oder die Brand Identity zu erarbeiten.
Eine Werbeagentur hingegen kümmert sich hauptsächlich um Planung, Konzeption und Umsetzung verschiedener Werbemaßnahmen. Allerdings gibt es auch viele Mischformen bei Agenturen oder Unternehmen, die sich spezialisiert haben.

Von fehlenden Kunden und Konkurrenzdruck

Viele Unternehmen übernehmen inzwischen Leistungen selbst, für die sie vorher eine Agentur beauftragt hätten. Oftmals, weil sie sparen müssen. Mithilfe digitaler Programme können z. B. Werbeanzeigen automatisch platziert werden. Aus diesem Grund steigern Agenturen ihre Einnahmen durchschnittlich langsamer als Unternehmen aus anderen Branchen.

Ein weiteres Problem ist der enorme Konkurrenzdruck. Viele große Agenturen gab es schon lange vor Social Media. Einige dieser Unternehmen, beispielsweise Serviceplan, Jung von Matt oder Fischer Appelt, erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 100.000 Euro pro Mitarbeiter. Kleine Start-ups müssen sich gegen solche Branchenriesen erst einmal durchsetzen.

Laut eigenen Angaben hat die Agentur Bungalow von Beginn an Gewinn erzielt. Am Anfang habe noch jeder selbst die Ausstattung, wie Computer und Kameras, mitgebracht, und die Stadt Würzburg unterstützte sie, indem sie dem Start-up für die erste Zeit einen preiswerten Coworking-Space vermietete. Inzwischen haben sie monatliche Kosten von rund 4.000 bis 5.000 Euro, hauptsächlich für Miete und Technik. Über den Umsatz wollen sie keine Angaben machen.

Der Wert von Design

Die Hauptaufgabe einer Kreativagentur ist, dem Kunden den Wert von gutem Design zu verdeutlichen. Denn bei der Bewertung von Design spielt subjektive Wahrnehmung eine wesentliche Rolle. Mithilfe von Kundenfeedback, Follower-Anzahlen, Likes und Reaktionen in den sozialen Netzwerken ist es aber möglich, den Erfolg von Kampagnen zu messen.

Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey zeigt, dass Firmen mit einem besonders guten Design mehr Umsatz machen und diesen auch schneller steigern.

Fazit

Als Agentur muss man immer aktiv bleiben und kann nicht einfach nur auf Aufträge warten. Trotz vieler automatischer Programme und Hilfsmittel ist Kreativität für Unternehmen noch extrem wichtig. Neben Kreativität ist eine gute Beratung aber ebenso wichtig. Wer sich in der digitalisierten Welt auskennt, und Fähigkeiten wie z. B. Anpassungsfähigkeit und Innovationsgeist mitbringt, kann auch heutzutage noch erfolgreich eine Kreativagentur gründen.

 

 

Quelle:
Orange.handelsblatt.de