Neuer deutscher Werbeblocker für Edge

31.08.2018 News

Ab sofort wird die Mobilversion des Microsoft-Browsers Edge (früher: Internet Explorer) standardmäßig mit Adblock Plus ausgestattet. Adblock Plus filtert gravierend mehr Inhalte heraus als z. B. der Werbefilter von Chrome. Für Microsoft scheint dies eine sinnvolle Änderung zu sein, aber welche Auswirkungen hat das auf die Werbebranche?

Partnerschaft als aktuelle Strategie
Die Glanzzeiten des Microsoft Browsers Internet Explorer sind lange vorbei. Obwohl Googles Chrome und Mozillas Firefox bei den Usern heutzutage angesehener sind, strebt Microsoft weiterhin danach, seinen Browser zu verbessern. Der neueste Höhepunkt ist dabei eine Partnerschaft mit Adblock Plus.
Künftig wird der Werbeblocker des deutschen Unternehmen Eyeo direkt in der mobilen Version des Edge-Browsers zu finden sein. Das gilt sowohl für das Android- als auch für das iOS-Betriebssystem. Das bedeutet also, dass Werbeanzeigen im mobilen Edge-Browser konstant unterdrückt werden, ohne dass eine zusätzliche Anwendung installiert werden muss. Nutzer müssen den Adblocker allerdings explizit in den Einstellungen aktivieren.

Browser-Werbeblocker eigentlich ein alter Hut
Auch Chrome, Firefox und Safari sind bereits mit ähnlichen Tools ausgestattet. Die Lösung von Abdlock Plus gilt dennoch als rabiater. Laut einer Untersuchung von Eyeo werden 93 Prozent aller Werbeeinblendungen unterbunden, bei Chrome sind es 16 Prozent. Die mobile Version von Firefox arbeitet mit einem passiveren Werbeblocker, der nur in privaten Tabs aktiv ist.
Es scheint, als wolle Microsoft den Abstand zur Konkurrenz verringern und seine Nutzer vor schlechter und nerviger Onlinewerbung schützen – ein sinnvoller und durchdachter Schachzug.

Auswirkung auf die Werbeindustrie
Das Unternehmen Eyeo war in der Vergangenheit bereits oft umstritten. Zahlreiche Verlage und Medienhäuser lieferten einen erbitterten juristischen Kampf gegen das für sie fragwürdige Geschäftsmodell. Im Angebot von Eyeo wurde jedoch vor Gericht kein unlauterer Wettbewerb und auch keine rechtswidrige aggressive Geschäftspraxis erkannt.
Die Partnerschaft zwischen Microsoft und Adblock Plus stellt für die Werbebranche jedoch keine akute Bedrohung da. Schließlich ist Edge auf gerade einmal 5 Millionen Geräten installiert und beeinflusst den Gesamtmarkt somit nur gering. Firefox kommt vergleichsweise auf rund 100 Millionen Geräte und Chrome sogar auf über eine Milliarde.
Sollten Microsofts Wettbewerber aber nachziehen und auch Gefallen an dem aggressiveren Adblocker finden, könnte die Werbebranche tatsächliche Probleme bekommen.

Quellen:
horizont.net
t3n.de