Exnovation: Zeit, sich von Altem zu verabschieden

31.08.2018 Tipps

Unser Alltag ist geprägt von Kurzlebigkeit. Das Alte muss weg und schnellstmöglich durch etwas Neues, Besseres ersetzt werden – dabei sprechen wir dann von Innovation. Es ist selbstverständlich wichtig, nach neuen Wegen zu forschen. Aber genauso wichtig ist es, eine Sache richtig zu beenden. Um diesen Prozess geht es bei Exnovation. Wie Exnovation auch dir im Beruf und Privatleben helfen kann …

Antonym zu Innovation
Exnovation ist die „Abschaffung vom Altem“. Dieses Alte kann alles Mögliche sein – überholte Technologien, Praktiken, Prozesse und auch Produkte, die nicht mehr angemessen erscheinen. Die Gründe können darin liegen, dass sie nicht mehr zeitgemäß oder schlichtweg unpraktisch geworden sind, z. B. die Videokassette als Speichermedium für Filme oder der klassische Webstuhl.
Die Nachhaltigkeitsforschung sieht in Exnovation kein punktuelles Ereignis, sondern vielmehr einen Prozess, der sich sogar über Jahre hinweg ziehen kann, wie beim Atom- und Kohleausstieg.
Der Begriff wird auf den amerikanischen Wirtschaftssoziologen John R. Kimberly zurückgeführt, der 1981 Exnovation als die „Ausführung des Alten“ bezeichnete.

Exnovation im Unternehmen
Manchmal ist eine Innovation, eine Weiterentwicklung, nicht möglich. Das Produkt oder der Prozess hat mit dem Ende seines Lebenszyklus die Exnovation erreicht. Bei einigen Unternehmen ist dies der Anhaltspunkt, um ihre Organisation zu verbessern. Erfolgreich angewandt wurde das bereits bei General Electric, Ford Motor Company und American Airlines.
So hat Exnovation nicht nur die Aufgabe, etwas stumpf zu beenden. Alte Praktiken lassen sich auf den Prüfstand stellen um zu untersuchen, ob sie noch sinnvoll sind. Das gibt die Chance, Überflüssiges zu verbannen und Platz für Neues zu schaffen.

Auch mal loslassen können
Fast jeder Mensch verspürt regelmäßig den Wunsch, etwas Neues zu haben – Kleidung, Möbel oder ein Auto. Diese Dinge lassen sich für eine gewisse Zeit einfach anschaffen. Irgendwann sind allerdings Grenzen erreicht. Der Kleiderschrank ist voll mit Kleidung, die nicht mehr getragen wird, das alte Sofa blockiert Platz im Keller und wo soll eigentlich das alte Auto hin? Der Zeitpunkt ist da, es muss aussortiert werden.
Dieses Prinzip gilt nicht nur für Materielles. Man muss auch mal loslassen können: den langjährigen Partner, mit dem man sich auseinander gelebt hat, langgehegte Träume, deren Realisierung immer unwahrscheinlicher wird. Denn diese alten Vorstellungen können Ballast für die Gedanken werden.
Viele Menschen haben ganz einfach Angst vor Veränderungen und halten an Altem fest, aus Nostalgie, weil sie viel Zeit und Geld investiert haben oder dem Neuen einfach nicht trauen.

Quelle:
karrierebibel.de