Lieber Uni als Azubi – uns gehen die Auszubildenden aus

25.06.2014 Trends

„Es wird künftig in Deutschland immer weniger Schulabgänger mit einem Abschluss geben. Somit wird sich auch die Zahl der Ausbildungsverträge verringern“. So lautete die Prognose auf dem deutschen Industrie- und Handelskammertag. Der Anteil der Betriebe, die keine Bewerbung erhielten, hat sich stark erhöht. Vor allem kleinere Unternehmen reduzieren daher ihre Ausbildungsstellen oder bilden teilweise gar nicht mehr aus.

Studium um jeden Preis
Gleichzeitig gibt es eine wachsende Zahl an Studienanfängern. Allerdings werden zum einen bestimmte Profile auf dem Arbeitsmarkt gar nicht benötigt und zum anderen liegt die Zahl der Studienanfänger, die die Universität ohne Abschluss verlassen, bei stolzen 25 Prozent. Das sind pro Jahr rund 100.000 Studienabbrecher.

Da die Zahl der Studienanfänger stetig steigt, kann es langfristig gesehen zu einer höheren Arbeitslosigkeit kommen. Die Akademisierung könnte in Deutschland zu einem gravierenden Problem führen, wenn dieser Trend nicht vorzeitig gestoppt wird.

4,5 Prozent weniger Azubis
Laut der IHK blieben 70.000 Lehrstellen unbesetzt, da keine geeigneten Bewerber gefunden werden konnten. Die Studierendenquote nähere sich dagegen schon den 50 % aller Schulabgänger. Zum Vergleich: Im Jahr 1970 lag sie bei gerade mal 11 %.

Laut der IHK wurden im Jahr 2013 rund 4,5 Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Jahr zuvor. Das ist ein Rückgang von 330.000 auf 315.000 unterzeichneten Verträgen. Der konstante Rückgang hat aber auch mit dem demografischen Wandel zu tun. Deutschlands Geburtenrate sinkt konsequent mit jeder Generation, während die Lebenserwartung der Bevölkerung gleichzeitig ansteigt.

 

Quellen:
Dihk.de
Stern.de
Welt.de
Bmfsfj.de
Statista.com