Reisemarketing 2.0

20.06.2017 Trends

Aufbruch ins Unbekannte
Würden Sie sich trauen, eine Reise zu buchen, bei der Sie erst am Abreisetag erfahren, wohin es geht? Die Firma Unplanned, ein junges Onlineunternehmen, schickt seine Kunden als erster und einziger Veranstalter Deutschlands auf Überraschungsreisen. Gesetzt wird hier auf die Abenteuerlust und Neugier der Generation Y. Auf der Homepage lassen sich einige Eckpunkte der Reise festlegen: Anzahl der Reisenden, Budget, Hotel oder Pension, wohin es auf keinen Fall gehen soll und einige andere. Drei Tage vor Reiseantritt erhält der Urlauber dann eine E-Mail mit einer Packliste und Wettervorhersage. Am Abreisetag ist es dann so weit: der zuvor verschickte versiegelte Brief mit dem Reiseziel, persönlichen Travelbook und Reiseunterlagen darf endlich geöffnet werden!
Fotos, Kommentare und ausführliche Reiseberichte zu den Kurztrips werden fleißig im Social Web gepostet, wozu insbesondere Facebook, Instagram und die eigene Homepage genutzt werden.

Ausführliche Berichte und Reportagen, inklusive Links zur Buchungsseite, sind immer häufiger in Zeitung und Zeitschrift zu finden. Sie stellen ein gutes Nebengeschäft vieler Verlage dar.
Das sei Teil der Contentmarketing-Strategie, so Christopher Alexander, Chef von „Zeit Reisen“, einem Ableger der „Zeit“.

Einblick in das Geschehen
Touristisches Marketing kommt in der Zeit der Digitalisierung immer näher.
Immer häufiger werden in Reisebüros, wie beispielweise Tui, 360°-Reisevideos verwendet.
Diese geben auf YouTube Einblicke in Hotelanlagen, Kreuzfahrtschiffe und Urlaubsparadiese.
Dank Virtual Reality (VR) fühlen sich die Kunden mitten im Geschehen und haben vorab Einblick in den buchbaren Urlaub. Geplant ist, in Zukunft mehr Tui-Büros mit dieser Technik auszustatten.

Kleine Reisehelfer
Doch die Unternehmen gehen noch weiter: die Lufthansa setzt auf Chatbots. Im Netz stehen sie den Verbrauchern als Buchungs- und Reisehelfer beratend zur Verfügung.
Letzten Herbst setzte die Lufthansa Mildred, eine freundliche Dame mit Brille und pinkfarbenem Dutt, in die Welt. Mildred chattet über den Facebook Messenger mit Kunden und hilft ihnen, den günstigsten Flug zu finden. Bei Bedarf leitet sie direkt zur passenden Buchung auf der Firmenhomepage weiter. So entfällt der Aufwand, mehrere Seiten zu durchsuchen, Apps herunterzuladen oder Formulare auszufüllen.

Influencermarketing
Eine weitere Möglichkeit ist das Influencermarketing. Hotelanlagen laden Gruppen von Bloggern ein, welche sich anschließend mit umfangreichen Posts und Fotos des Urlaubs bedanken. Besonders geeignet ist dies für Regionen, die in letzter Zeit Negativschlagzeilen machten, wie beispielsweise die Türkei. Jedoch machen auch andere User, meist unbewusst, Werbung. Oft werden auf Instagram und Co. Urlaubsfotos inklusive Verlinkung des Urlaubsorts gepostet und fungieren somit ebenfalls als Werbung.

Quelle:
WuV